Die Rentenlücke frühzeitig schließen
Im Jahre 2019 lag die Armutsgefährdungsquote von Senioren in Deutschland bei 15,7 Prozent und ist damit innerhalb der letzten zehn Jahre um vier Prozent gestiegen. Die Statistik lässt aufhorchen und mahnt gleichzeitig dazu, die eigenen finanziellen Verhältnisse zu überdenken und rechtzeitig Vorsorge zu treffen. Tipps um der Altersarmut frühzeitig vorbeugen zu können:

Wer ist besonders gefährdet, von Altersarmut betroffen zu sein?
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Mit großen Abstrichen bei der Rente müssen Geringverdiener, Teilzeitbeschäftigte oder Langzeitarbeitslose rechnen. Selbst wer jahrelang regelmäßiges Arbeitseinkommen bezogen hat, muss oft mit sehr geringen Renten auskommen. Das derzeitige Rentensystem bietet keine Lösungswege an. Daher ist jeder Einzelne in der Pflicht, der Altersarmut vorzubeugen. Zu den von Altersarmut gefährdeten Personengruppen zählen auch alleinerziehende Frauen, welche sich häufig im Alter überschulden. Die Basis für eine gezielte Vorsorge stellt das eigene Einkommen dar. Wie sich richtig vorsorgen lässt, wird im Folgenden näher erläutert.
Wie viel Geld wird gebraucht, um die Rentenlücke zu schließen?
Wann gelten Deutsche eigentlich als arm? Für Alleinstehende lag die monatliche Armutsgefährdungsschwelle 2019 bei einem Betrag von 1.074 Euro. Wem weniger Geld zur Verfügung steht, der gilt statistisch gesehen als arm. Rücklagen sollten möglichst rechtzeitig gebildet werden. Doch auch mit 40 oder 50 Jahren kann jeder noch etwas für seine Altersvorsorge tun. Wer seinen gewohnten Lebensstandard auch im Alter aufrechterhalten möchte, kann und darf sich nicht auf die gesetzliche Rente verlassen. Es gilt, die Rentenlücke zu schließen. Damit gemeint ist letztlich die Differenz zwischen dem aktuellen Arbeitseinkommen und der zu erwartenden gesetzlichen Altersrente. Mit welchen Beträgen dabei zu rechnen ist, kann den Renteninformationen entnommen werden, welche regelmäßig von der Gesetzlichen Rentenversicherung verschickt werden.

Altersarmut vorbeugen – aber richtig
Mit folgenden Modellen lässt sich die Rentenlücke schließen:
Betriebliche Altersvorsorge: Es wird ein bestimmter Betrag vom Bruttolohn einbehalten und betriebsintern für die Rente angelegt. Geeignet ist diese Form der Vorsorge für Personen, die viele Jahre im selben Unternehmen beschäftigt sind. Nachteil: Bei eintretender Arbeitslosigkeit gibt es weniger ALG I, da das Gehalt niedriger ausfällt.
Riester-Rente: Von der Riester-Rente profitieren Besserverdiener im Angestelltenverhältnis. Für Selbstständige ohne gesetzliche Rentenversicherung ist dieses Modell nicht geeignet. Für Laien ist der Markt nur schwer zu überblicken. Eine Beratung vermeidet den vorschnellen Abschluss ungeeigneter und überteuerter Verträge.
Rürup-Rente: Die Rürup-Rente ist für Selbstständige und Freiberufler eine geeignete Altersvorsorge. Auch Angestellte, die sehr gut verdienen, profitieren. Wer in die Verträge einzahlt, beugt Altersarmut vor und spart gleichzeitig Steuern.
Fondsgebundene Lebensversicherung: Bei dieser kapitalbildenden Versicherung kann selbst entschieden werden, in welche Fonds investiert werden soll. Es kann ebenfalls frei gewählt werden, ob die Auszahlung einmalig oder monatlich erfolgen soll. Weitere Informationen finden Sie im kostenfreien Ratgeber https://www.schuldnerberatung.de/altersarmut-vorbeugen/**.
Wenig Einkommen – Vorbeugen, aber wie?
Für Menschen mit geringem Einkommen und Arbeitslose sind die genannten Instrumente der gezielten Altersvorsorge kaum realisierbar. Folgende Möglichkeiten bieten sich, um dennoch ein wenig Geld für das Alter anzusparen:
Einkommen aufstocken: Durch einen Jobwechsel oder einen Nebenjob lässt sich mehr Einkommen erzielen. Geringverdiener sollten ihren Arbeitgeber auf eine Gehaltserhöhung ansprechen. Wer monatlich mehr Gehalt bekommt, kann einen gewissen Betrag davon zur Seite legen, ohne auf den bisherigen Lebensstandard zu verzichten.
Reserven aufdecken: Eine bewusste Kontrolle der Ausgaben gelingt am besten durch das Führen eines Haushaltsbuches. Damit gelangen die Kosten in den Fokus und es können an der richtigen Stelle Gelder eingespart werden.

Wie können sich Frauen vor Altersarmut schützen?
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Frauen sind deutlich häufiger von Altersarmut betroffen, denn Sie verdienen weniger als Männer und haben durch die Erziehung der Kinder längere Ausfallzeiten. Alleinerziehende Frauen arbeiten häufig nach der Elternzeit nur Teilzeit. Frauen müssen herausfinden, welcher Betrag ihnen nach einer Trennung, Scheidung oder dem Versterben des Partners an Vermögen bleibt. Die Art der Vorsorge ist abhängig von der individuellen Lebenssituation. Wichtig für Frauen: Der Ehegatte stellt keine Altersvorsorge dar. Sie benötigen ein eigenes Einkommen.
