Ratgeber Geld: Wer Stromanbieter vergleicht, kann sein Budget effektiv entlasten
(djd). Ob Versicherungspolice, Handy- oder Stromvertrag: Viele Bundesbürger halten ihren Anbietern die Treue, obwohl sie wissen, dass Wechseln zu einem anderen Unternehmen effektiv sparen könnte. Der Hauptgrund dafür dürfte sein, dass man den zeitlichen Aufwand der Kündigung und der Suche nach einem neuen Anbieter scheut. Beim Strom macht sich das besonders bemerkbar: Etwa jeder sechste Deutsche weiß nicht einmal, was er monatlich für seinen Strom bezahlt. Das geht aus einer Studie der Unternehmensberatung Pricewaterhouse Cooper (PWC) hervor. Und nur 20 Prozent der Haushalte sind der Umfrage zufolge schon einmal zu einem günstigeren Anbieter gewechselt und haben somit ihr Budget deutlich entlastet.

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Vergleichen, Wechseln und sparen
Seit vor etwa 20 Jahren der Strommarkt liberalisiert wurde, hat der Verbraucher eine große Auswahl zwischen konkurrierenden Anbietern: „Inzwischen gibt es 1.200 verschiedene Stromversorger in Deutschland, sie stehen in hartem Wettbewerb untereinander“, erklärt beispielsweise Uwe Kollmar, Geschäftsführer der Bayerischen Energieversorgungsgesellschaft (BEV-Energie) in München. Um im Konkurrenzkampf zu bestehen, käme es auf effizientes Wirtschaften an, denn jeder Versorger bestimme seine Ausgaben selbst. Mehr Informationen gibt es etwa unter www.bev-energie.com**. Der Wettbewerb nutzt dem Verbraucher, denn wer Anbieter vergleicht, kann effektiv Geld sparen: Ein durchschnittlicher Drei-Personen-Haushalt zahlt derzeit immerhin rund 63,50 Euro im Monat für Strom beziehungsweise etwa 29,4 Cent je Kilowattstunde (kWh). Allerdings gibt es dabei erhebliche Unterschiede, abhängig vom Wohnort und vom Stromanbieter. In Ostdeutschland sowie auf dem Land sind die Preise – auch wegen höherer Investitionen in die Netze – deutlich höher als im Westen oder in den Großstädten.
Stromanteil an Nettoeinkommen sinkt deutlich
Und so kann sich ein Wechsel des Stromanbieters auf den Geldbeutel auswirken: Wer seinen Strom wie rund 80 Prozent der deutschen Haushalte vom teuren Grundversorger bezieht, gibt etwa 4,5 Prozent des durchschnittlichen Nettoeinkommens eines Mehrpersonenhaushalts für Strom an. Nach dem Wechsel zu einem günstigen Anbieter müssen diese Haushalte nur noch etwa 2,9 Prozent ihres jährlichen Nettoeinkommens für Strom aufbringen. Hauptinformationsquelle, wenn man Stromtarife und Anbieter wechseln möchte, sind im Übrigen die etwa 114 relevanten deutschen Vergleichsportale* im Internet, 57 Prozent aller Deutschen informieren sich dort vor ihrem Wechsel. Ein günstigerer Strompreis ist der Hauptgrund dafür, den Anbieter zu wechseln, aber auch verbunden mit der Aussicht, einen hohen einmaligen Neukunden-Bonus zu erhalten.

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So wird der Preis auf dem Strommarkt bestimmt
Der Preis auf dem deutschen Strommarkt wird von vier Akteuren bestimmt: Da sind zunächst die Anbieter, die in ihren Kraftwerken den Strom erzeugen – ob aus Kernkraft, Kohle oder Erneuerbaren Energien. Dafür, dass der Strom aus der Steckdose kommt, sind die lokalen Versorger zuständig, beispielsweise Stadtwerke. Bindeglied zwischen beiden sind große Unternehmen, welche die Überlandnetze betreiben. Den dicksten Batzen des Strompreises, nämlich 54,3 Prozent, kassiert der Staat in Form von Steuern und Abgaben. Auf die Stromerzeuger entfallen 21 Prozent, auf die Netzbetreiber 24,7 Prozent. Unter www.bev-energie.com** gibt es weitere Informationen zum Thema Strommarkt und Strompreise.